SÜDAFRIKA
Der holländische Arzt und Kaufmann Jan van Riebeeck (1619-1677) gründete im Jahre 1652 Kapstadt und pflanzte im Jahre 1655 am Fuße des Tafelberges in der Nähe von Kapstadt die ersten aus Europa mitgebrachten Rebstöcke. Ab Ende des 17. Jahrhunderts waren es dann aus ihrer französischen Heimat vertriebene 200 Hugenotten – der Name des heutigen Anbaugebietes Franschhoek (Franzosen-Ecke) erinnert an sie – sowie deutsche und holländische Weinbauern, die den südafrikanischen Weinbau weiterentwickelten. Ihre Nachfahren spielen bis heute eine bedeutende Rolle. Das Klima ist ideal für den Weinbau. Die Nähe zum Atlantischen Ozean im Westen und zum Indischen Ozean im Osten prägt den „Wein zwischen zwei Ozeanen“. Es gibt einen langen, meist sonnigen Sommer und (von Mai bis September) einen milden aber feuchten Winter. Der kalte und böige Wind aus Südost heißt „Cape Doctor“, weil er die Luft reinigt – aber die Winzer fürchten ihn, weil er die Reben beschädigen kann. Man unterscheidet vom Klima, Bodentyp und Weintyp her zwei Hauptregionen: die unter Einfluss des Artlantiks gemäßigtere, regenreichere Coastal Region mit zumeist trockenen Weiß- und Rotweinen und die regenärmeren, heißeren durch Bergketten abgetrennten Gebiete Klein Karoo, Olifants River, Robertson und Worcester mit alkoholreichen Dessert-Weinen. Speziell die küstennahen Gebiete wie Constantia, Durbanville, Overberg, Philadelphia, Stellenbosch und an der Westküste werden vom nahen Meer beeinflusst. Kühlende Brisen und nächtliche Abkühlung sorgen für lange Reifeperioden und sind für Qualitätsweine förderlich. Die Rebflächen liegen zu 80% in der Provinz Western Cape im Umkreis von 200 Kilometer um Kapstadt, am Südzipfel des Kontinents. Im Jahre 2009 umfassten sie insgesamt 132.000 Hektar.